von Anne Heydenreich
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26. April 2025
Wie wir emotionale Blockaden lösen können Emotionen gehören zu unserem Leben wie der Atem. Sie sind weder gut noch schlecht – sie sind Hinweise, Wegweiser und Ausdruck unserer inneren Welt. Doch manchmal fühlen sie sich überwältigend an oder scheinen sich festzusetzen. Der Schlüssel liegt darin, zu verstehen, wie Emotionen entstehen und wie wir ihnen begegnen können, ohne sie zu unterdrücken oder von ihnen überwältigt zu werden. Vor der Emotion kommt das Körpergefühl Bevor wir eine Emotion als „Angst“, „Wut“ oder „Traurigkeit“ benennen, ist sie zunächst ein reines Körperempfinden – ein inneres Ziehen, Enge, Hitze oder Kribbeln. Unser Nervensystem registriert diese körperlichen Impulse, und erst durch unseren neurologischen Filter – also durch die Verarbeitung im Gehirn, basierend auf Erfahrungen, Prägungen und Bewertungen – wird daraus eine benannte Emotion. Dieser Moment der Interpretation ist entscheidend, denn hier beginnt die Geschichte, die wir mit der Emotion verbinden. Wie lange dauert eine Emotion? Biochemisch betrachtet dauert eine Emotion im Körper nur etwa 60 bis 90 Sekunden. In dieser kurzen Zeit wird eine Kaskade von Hormonen und Neurotransmittern ausgeschüttet, die das typische emotionale Erleben auslösen. Wenn eine Emotion länger anhält – über Stunden, Tage oder sogar Jahre – dann liegt das oft daran, dass wir sie gedanklich wieder und wieder durchleben, sie bewerten oder vermeiden. Hier beginnt der Kreislauf, in dem sich Emotionen festsetzen oder blockieren können. Wenn Emotionen stecken bleiben Eine Emotion ist Energie in Bewegung – e-motion. Wird dieser natürliche Fluss unterbrochen, etwa durch Unterdrückung, Vermeidung oder fehlende Regulation, kann sie sich im Körper festsetzen. Oft zeigt sich das durch Spannungen, Unruhe, chronische Erschöpfung oder sogar körperliche Symptome. Blockierte Emotionen entstehen also nicht durch das Gefühl selbst, sondern durch den Umgang damit. Was wir selbst tun können Um blockierte Emotionen zu lösen, braucht es keine radikale Konfrontation – vielmehr sanfte, bewusste Zuwendung. Hier einige Möglichkeiten: Bewusstes Spüren: Erlaube dir, das Körpergefühl vor der Emotion wahrzunehmen. Wo sitzt es? Wie fühlt es sich an? Bleib für einige Atemzüge bei dieser Wahrnehmung, ohne etwas verändern zu wollen. Atemarbeit: Der Atem ist ein direkter Zugang zu unserem Nervensystem. Langsame, tiefe Atemzüge helfen, den Körper zu beruhigen und Raum für die Emotion zu schaffen. Bewegung : Da Emotion Energie ist, kann achtsame Bewegung – sei es Tanzen, Gehen oder Zittern – helfen, den Fluss wieder in Gang zu bringen. Selbstmitgefühl : Statt dich zu verurteilen für das, was du fühlst, erinnere dich daran: Jede Emotion will gesehen, gefühlt und gehört werden. Ausdruck finden : Schreiben, Malen oder Sprechen kann helfen, das innere Erleben nach außen zu bringen und damit aus dem Kreislauf des inneren Drucks auszusteigen. Fazit Der Umgang mit schwierigen Emotionen beginnt mit dem Verständnis, dass sie nichts sind, das „weg“ muss – sondern etwas, das durchfließen möchte. Wenn wir ihnen erlauben, sich in einem sicheren Raum zu zeigen, lösen sie sich oft ganz von selbst. Es ist nicht der Widerstand gegen das Gefühl, der uns heilt, sondern unsere Bereitschaft, es liebevoll zu halten. Emotionen verstehen & lösen: Wie du mit Yoga und Achtsamkeit emotionale Blockaden erkennst und sanft transformierst Wir alle kennen sie: diese Emotionen, die schwer auf der Brust liegen, sich wie ein Kloß im Hals festsetzen oder uns den Schlaf rauben. Was oft als rein „psychisches“ Problem wahrgenommen wird, hat seinen Ursprung tief im Körper. Emotionen sind mehr als Gedanken oder Stimmungen – sie sind Ausdruck energetischer Bewegung, die durch unseren Körper fließt. Oder eben: fließen sollte. Doch wie genau entsteht eine Emotion? Warum bleiben manche Gefühle wie eingefroren in uns stecken? Und wie kann Yoga – insbesondere die Praxis der Asanas – helfen, emotionale Blockaden zu erkennen und aufzulösen? Der Ursprung der Emotion: Körperempfindung vor Interpretation Bevor wir eine Emotion bewusst benennen – als Angst, Wut, Traurigkeit oder Scham – ist sie zunächst ein reines Körperempfinden. Eine Hitze im Gesicht, eine Enge im Brustraum, ein Druck im Bauch. Erst durch unsere neurologische Verarbeitung, durch unser Gehirn, werden diese Signale interpretiert und in ein bekanntes Gefühl „übersetzt“. Diese Interpretation geschieht blitzschnell und ist geprägt durch unsere Erfahrungen, unsere Prägungen und unseren inneren Filter. Biochemisch betrachtet: Wie lange dauert eine Emotion? Rein biochemisch dauert eine Emotion – also der hormonelle und neurologische Auslöser – nur etwa 60 bis 90 Sekunden. In dieser kurzen Zeit werden Neurotransmitter wie Adrenalin oder Cortisol ausgeschüttet, die für das Gefühl verantwortlich sind. Was jedoch oft stunden-, tage- oder sogar jahrelang anhält, ist unsere mentale Wiederholung, unsere Bewertung oder Unterdrückung der ursprünglichen Reaktion. Genau hier entstehen emotionale Blockaden. Emotion = Energie in Bewegung Das Wort Emotion kommt nicht von ungefähr von e-motion – also Energy in Motion. Wenn diese Energie blockiert wird – etwa weil wir das Gefühl nicht zulassen, verdrängen oder festhalten – kann sie sich in unserem Körper manifestieren: als Spannung, Unruhe, Taubheit oder Schmerz. Mit der Zeit kann das zu chronischen Mustern führen, sowohl emotional als auch körperlich. Der Körper spricht – Asanas als Spiegel innerer Zustände Genau hier kommt Yoga ins Spiel. Besonders die körperlichen Übungen, die Asanas, bieten eine wunderbare Möglichkeit, den Körper nicht nur zu dehnen oder zu kräftigen, sondern auch als diagnostisches Werkzeug zu nutzen. Jede Position, jede Bewegung bringt uns in Kontakt mit bestimmten Körperregionen – und damit auch mit den Emotionen, die dort gespeichert sind. Beispiel: Der Hüftbereich – das Tor zu unterdrückten Emotionen Viele Menschen spüren beim längeren Halten von Hüftöffnern wie Eka Pada Rajakapotasana (die Taube) oder Baddha Konasana (der Schmetterling) plötzlich ein starkes emotionales Echo: Traurigkeit, Reizbarkeit, vielleicht sogar Tränen. Kein Zufall – in der traditionellen Yogalehre und auch in modernen somatischen Ansätzen wird der Hüftbereich als Speicher für unterdrückte Emotionen, vor allem aus der Kindheit, gesehen. Hier lagern „unerledigte“ Gefühle, die damals keinen Raum zur Verarbeitung hatten. Indem wir achtsam in diese Asana hineingehen, den Atem fließen lassen und nicht gegen die Spannung ankämpfen, sondern ihr freundlich begegnen, kann genau hier eine Lösung beginnen. Nicht mit Druck – sondern mit Präsenz. Was du konkret tun kannst Spüren statt analysieren: Beginne deine Praxis mit dem inneren Lauschen: Was sagt dein Körper heute? Wo zieht es? Wo ist Weite? Wo ist Enge? Gezielte Asanas üben : Nutze Asanas gezielt, um Bereiche wie Hüften, Brustraum, Nacken oder Bauch zu erspüren. Jeder Bereich kann Hinweise auf unterdrückte Emotionen geben. Länger halten, tiefer atmen : Gib deinem System Zeit. Länger gehaltene Positionen mit bewusstem Atem schaffen einen Raum, in dem sich Blockaden zeigen – und lösen – dürfen. Nicht erzwingen: Emotionale Prozesse brauchen Sicherheit. Sei sanft. Wenn Tränen kommen – erlaube sie. Wenn Widerstand auftaucht – beobachte ihn liebevoll. Integration: Nach der Praxis – schreibe, meditiere oder sprich über das, was sich gezeigt hat. So kann die neue Energie auch mental und emotional integriert werden. Fazit: Der Körper als Schlüssel zur emotionalen Heilung Emotionale Heilung ist keine rein mentale Angelegenheit. Der Körper ist nicht nur unser Speicher – er ist auch der Schlüssel zur Lösung. Wenn wir lernen, wieder mit ihm zu kommunizieren, seine Sprache zu verstehen und ihm durch bewusste Bewegung und Atem Raum geben, lösen sich viele Blockaden fast von selbst. Yoga – besonders die Asana-Praxis – ist ein machtvolles Werkzeug, um emotionale Energie wieder in Bewegung zu bringen. Nicht durch Kraft, sondern durch Präsenz. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Hingabe. Abonniere gerne meinen Newsletter und erhalte das kostenlose Asana-Set zur Lösung emotionaler Blockaden.