von Anne Heydenreich
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13. Juni 2025
Wie unbewusstes Trauma sichtbar wird und was du tun kannst Herzlich willkommen zu dieser besonderen Folge und diesem Blogbeitrag rund um ein Thema, das uns alle betrifft – oft ohne, dass wir es bemerken: emotionale Flashbacks und Emotionale Isolation. Sie sind keine Seltenheit, keine Ausnahme, kein Phänomen ausschließlich schwer traumatisierter Menschen – sie sind alltägliche Erfahrungen. Das zu erkennen, verändert viel. Und es öffnet eine Tür: zu Mitgefühl mit uns selbst, zu mehr Bewusstheit – und zu echter, tiefer Heilung. In diesem Beitrag schauen wir gemeinsam auf die neurobiologischen Grundlagen emotionaler Flashbacks und emotionaler Isolation, beleuchten das Polyvagale System nach Stephen Porges, tauchen ein in die integrative Arbeit von Jan Winhall – und ich zeige dir ein konkretes Praxisbeispiel, das dir helfen kann, deine eigene Erfahrung mit emotionalen Flashbacks besser zu verstehen. Abschließend gebe ich dir einen Einblick in meine Arbeit mit der SOBOCO Methode und beantworte häufige Fragen rund ums Online-Coaching. Was sind emotionale Flashbacks? Emotionale Flashbacks sind intensive emotionale Zustände, die scheinbar „aus dem Nichts“ auftreten – Wut, Angst, Scham, Panik oder Ohnmacht. Oft wirken sie überzogen oder unpassend im Vergleich zur aktuellen Situation. Doch in Wahrheit sind sie nicht überzogen, sondern alt. Emotionale Flashbacks sind das Echo von Gefühlen aus früheren Erfahrungen – meist aus der Kindheit –, die damals zu viel waren, um sie bewusst zu verarbeiten. Sie sind körperlich gespeichert geblieben, eingebettet in unser Nervensystem. Die Situationen, in denen sie heute auftreten, ähneln in Nuancen – oft unbewusst – dem ursprünglichen Kontext: ein Blick, ein Tonfall, ein Wort, eine Körperhaltung. Die neurobiologischen Grundlagen – Ein Blick ins Nervensystem Das Nervensystem verarbeitet emotionale Reize nicht kognitiv zuerst, sondern somatisch – also körperlich. Hier kommt das Polyvagale System nach Stephen Porges ins Spiel. Dieses System unterscheidet drei Hauptzustände (es gibt noch weitere Misch-Zustände): Ventrovagaler Zustand (soziale Verbundenheit, Sicherheit) Sympathischer Zustand (Kampf- oder Fluchtmodus) Dorsovagaler Zustand (Erstarrung, Kollaps) Emotionale Flashbacks sind meist eine Reaktivierung des sympathischen oder dorsovagalen Zweigs – abhängig davon, wie unser Nervensystem gelernt hat, mit überwältigenden Emotionen umzugehen. Diese Reaktionen sind nicht rational steuerbar – sie laufen implizit ab. Aber: Sie lassen sich bewusst machen. Und genau da beginnt die Arbeit. Trauma sichtbar machen: Wie emotionale Flashbacks Wegweiser werden Stephen Porges beschreibt das Nervensystem als ein System, das ständig auf Sicherheit scannt – völlig automatisch. Wenn emotionale Flashbacks auftreten, ist das ein Zeichen dafür, dass das System eine Bedrohung wahrnimmt, selbst wenn keine reale Gefahr besteht. Und hier setzt die Arbeit FSPM (FeltSensePolyvagalModel) von Jan Winhall an: Sie verbindet die Polyvagal-Theorie mit dem Focusing-Ansatz nach Eugene Gendlin. FSPM lädt dazu ein, die innere körperliche Resonanz achtsam zu erforschen, ohne sie sofort verstehen oder verändern zu müssen. Jan Winhall betont: Emotionale Zustände sind nicht das Problem, sondern Versuche des Körpers, Sicherheit wiederherzustellen. Wir lernen also, den emotionalen Flashback nicht zu stoppen, sondern ihm achtsam zu begegnen, ihn zu „halten“ und zu erforschen. Der Körper wird so vom Reaktionsmuster zum Wegweiser. Praxisbeispiel: Mit emotionalen Flashbacks arbeiten Stell dir vor: Du bekommst eine E-Mail von deinem Chef mit dem Betreff „Dringend – Bitte Rückmeldung“. Ohne sie zu öffnen, spürst du: dein Herz rast, dein Magen zieht sich zusammen, du wirst fahrig. Du denkst: „Was habe ich falsch gemacht?“ – obwohl der Inhalt der Mail noch unbekannt ist. Hier läuft kein bewusster Denkprozess, sondern ein emotionaler Flashback: Vielleicht erinnert dich die Situation – unbewusst – an das Gefühl, in deiner Kindheit „Schuld“ zu sein, wenn eine Autoritätsperson sich dir zuwandte. Was kannst du tun? Anerkennung: „Aha, mein Körper reagiert stark – das könnte ein emotionaler Flashback sein.“ Orientierung: Spüre deine Umgebung. Was ist jetzt real? (Boden, Raum, Licht, Temperatur) Kontakt zum Körper: Wo spürst du die Emotion? Lege deine Hand sanft dort hin. Wertfreies Zuhören: „Was möchte dieses Gefühl mir sagen?“ – ohne zu analysieren. Ressourcen aktivieren: Vielleicht ein Glas Wasser, eine Berührung, ein sicherer Blickkontakt mit einem vertrauten Menschen. So wird ein Flashback zur Einladung, dich selbst besser kennenzulernen – und dein Nervensystem Stück für Stück zu regulieren. Warum emotionale Flashbacks nicht nur “therapeutisch” sind Je mehr Menschen verstehen, was emotionale Flashbacks sind, desto gesünder werden Schulen, Unternehmen, Familien, Partnerschaften. Denn oft reagieren Menschen nicht auf das Jetzt, sondern auf Erinnerungen im Nervensystem. Wenn das kollektiv bewusst wird, entsteht ein völlig neuer Umgang mit Fehlern, Kommunikation und Konflikten. Emotionale Bildung ist kein „Nice to Have“ – sondern ein Schlüssel für funktionierende Systeme. Emotionale Isolation – wenn das Nervensystem trennt, was eigentlich verbunden sein will Ein weiterer, oft übersehener Aspekt im Zusammenhang mit emotionalen Flashbacks ist die emotionale Isolation. Sie beschreibt nicht nur das Gefühl, allein zu sein – sondern vielmehr den Zustand, nicht mehr in Kontakt mit sich selbst und anderen zu stehen. Dieser Zustand ist kein bewusster Rückzug, sondern eine neurobiologische Schutzreaktion: Wenn Verbindung als gefährlich erlebt wurde – etwa durch emotionale Vernachlässigung, Missbrauch, Abwertung oder chronischen Stress – kann unser Nervensystem lernen, Nähe als Bedrohung zu interpretieren. Emotionale Isolation ist dann nicht freiwillig – sondern ein Überlebensmuster. Alltägliche Beispiele emotionaler Isolation: Du sitzt in einer Gruppe, fühlst dich aber wie abgeschnitten – innerlich nicht erreichbar. In einer Konfliktsituation mit deinem Partner spürst du plötzlich nur noch Leere oder Rückzug. Du erlebst einen Moment der Überforderung und dein Körper reagiert mit Taubheit, innerem “Wegsein” oder der Unfähigkeit, Hilfe anzunehmen. Du funktionierst im Alltag – aber fühlst dich innerlich chronisch allein, auch unter Menschen. Diese Zustände sind oft Folgen früher emotionaler Traumata, bei denen Bindung verletzt, verweigert oder bedroht war. Das können sein: Entwicklungstrauma durch mangelnde Spiegelung oder emotionale Verfügbarkeit der Eltern Bindungstrauma in Form von inkonsistenter oder missbräuchlicher Nähe Transgenerationale Traumata, die durch unausgesprochene familiäre Belastungen weitergegeben wurden Spirituelle Isolation, wenn ein Mensch das Gefühl hatte, mit seiner Tiefe oder Sensitivität nicht gesehen zu werden Wege aus der Isolation – zurück in Verbindung Der Weg aus der emotionalen Isolation beginnt nicht mit rationalem Verstehen, sondern mit verkörperter Sicherheit. Das heißt: Das Nervensystem muss lernen, dass Verbindung heute sicher ist – Schritt für Schritt. Drei Zugänge, die SOBOCO, Polyvagaltheorie und FSPM vereinen: Verkörperte Präsenz: Die einfache Frage: Was spüre ich gerade in meinem Körper?
Das lenkt Aufmerksamkeit sanft zurück zur Körperwahrnehmung – dem Gegengewicht zur Dissoziation. Mitgefühl als Medizin:
Statt sich selbst zu verurteilen („Ich bin wieder nicht fähig zu fühlen“) geht es um liebevolles Benennen:
„Ah, mein System zieht sich gerade zurück – das ist ein Schutz. Und ich muss es nicht sofort ändern.“ Verbindung mit anderen – bewusst gewählt
Kleine Schritte zurück in Kontakt, z. B. durch einen achtsamen Blickaustausch, eine Stimme, die Sicherheit ausstrahlt, eine gehaltene Hand – oder auch durch Online-Coaching, wo die emotionale Distanz durch den Bildschirm manchmal sicherer erlebt wird als direkte Nähe. Warum emotionale Isolation keine Schwäche ist – sondern eine Information Wenn du emotionale Isolation kennst, dann ist das kein Zeichen von „Defekt“, sondern von Überlebensintelligenz. Dein System hat dich geschützt – vielleicht viele Jahre lang. Doch nun darf etwas Neues beginnen: Verbindung, die nicht überfordert, sondern trägt. Genau hier setzt die SOBOCO Methode – Soul Body Communication an: Mit achtsamer Begleitung, körperbasierter Präsenzarbeit, Coachingimpulsen und Raum für Spiritualität kann aus Isolation wieder Resonanz werden. So entsteht nicht nur Heilung – sondern ein ganz neues Lebensgefühl . Emotionale Flashbacks sind keine Schwäche Sie sind Signale eines hochintelligenten Systems, das dich schützen wollte – und nun bereit ist, neu zu lernen. Wenn wir lernen, zuzuhören statt zu bewerten, entsteht Raum für Veränderung – in dir und in der Welt. Emotionale Flashbacks sind keine Störung, sondern Einladung: Sie führen uns zu den Anteilen in uns, die noch nicht gehört, gesehen und integriert wurden. In der SOBOCO Begleitung werden sie zu Toren für Bewusstheit, Selbstführung und - wenn die Heilung fortgeschritten ist - spirituelle Reifung. Wenn du spürst, dass dich emotionale Flashbacks und emotionale Isolation begleiten – sei es als belastendes Muster oder als neugierige Frage –, dann lade ich dich ein: Buche ein Online SOBOCO Einzelcoaching mit mir. Erlebe, wie kraftvoll es sein kann, wenn dein Körper nicht mehr gegen dich arbeitet – sondern für dich spricht. Du findest alle Informationen auf: 👉 www.soboco-anneheydenreich.com Lass uns gemeinsam schauen, was dein Nervensystem braucht, um sich sicher, verbunden und lebendig zu fühlen. Danke, dass du da bist. Danke für dein Interesse an diesem so menschlichen Thema. Und vielleicht: bis bald – in einer Session. Herzlich, Anne Heydenreich Die SOBOCO Methode – Soul Body Communication: Spiritualität, Körper und Coaching verbinden In meiner Arbeit mit der SOBOCO Methode – Soul Body Communication – begleite ich Menschen dabei, die Verbindung zwischen Körper, Seele und Geist wiederherzustellen. SOBOCO steht für eine somatische Traumatherapie, die Coaching-Elemente, körperorientierte Präsenzarbeit, Zugang zur spirituellen Kraft in uns und fundierte Erkenntnisse aus der Neuroplastizitätsforschung integriert. Das Besondere: Wir arbeiten nicht nur mit dem Nervensystem, sondern auch mit dem spirituellen Bewusstsein. SOBOCO basiert auf dem tiefen Wissen, dass Heilung geschieht, wenn der Körper wieder als Heimat erlebt werden kann – und wenn wir lernen, auf die feine Kommunikation zwischen Körper, Seele und Geist zu hören. FAQ – Online Coaching mit der SOBOCO Methode Ist Online Coaching wirklich effektiv? Ja. Online Sitzungen ermöglichen tiefe somatische Prozesse – oft sogar leichter, weil du in deiner vertrauten Umgebung bist. Was sind Vorteile gegenüber Vor-Ort-Terminen? Zeit- und Ortsunabhängigkeit Keine Anfahrtszeiten Möglichkeit, sich direkt nach der Session zu integrieren Zugang zu Coachings, auch wenn du in ländlichen Regionen wohnst Ich kann mir nicht vorstellen, online so tief zu arbeiten. Das geht vielen so – bis sie es erlebt haben. Wichtig ist eine sichere, ruhige Umgebung und eine stabile Internetverbindung. Die Tiefe der Arbeit entsteht durch Beziehung, nicht durch Raum. Warum nicht einfach ein Coaching vor Ort machen? Natürlich ist das auch möglich – aber Online-Coachings erweitern deine Möglichkeiten, unabhängig von Zeit, Ort oder Mobilität. Es geht nicht um Ersatz, sondern um Erweiterung.