Wie läuft eine Sitzung ab und was kostet eine Sitzung?
Jede Sitzung ist individuell und folgt keinem starren Ablauf, sondern orientiert sich am organischen Prozess des Nervensystems. In der Fachsprache nennt man diese Vorgehensweise "prozessorientiert" (anstatt "zielorientiert"). Dennoch gibt es wiederkehrende Prinzipien und Elemente.
Der
Preis pro Sitzung ist
120,- € und wird pro Sitzung in Rechnung gestellt. Ich nehme nur Selbstzahler*innen an.
Eine Sitzung dauert 50 Minuten.
1. Aufbau von Ressourcen und Sicherheit
Zu Beginn der Sitzung arbeiten wir mit inneren und äußeren Ressourcen – das können stärkende Erinnerungen, Körperempfindungen oder auch unterstützende Menschen sein. Ziel ist es, ein Gefühl von Stabilität und Selbstwirksamkeit zu fördern.
2. Spüren statt erzählen
Im Gegensatz zu rein gesprächsbasierten Methoden steht hier das Körpererleben im Mittelpunkt. Es wird nicht zwingend über traumatische Ereignisse gesprochen. Vielmehr achten wir auf:
- Körperempfindungen (z. B. Enge, Wärme, Kribbeln)
- Bewegungsimpulse
- Mikroregungen
- Emotionen im Hier und Jetzt
3. Wechseln & Dosierung
Das Prinzip des „Wechselns/Pendelns“ ist zentral: Wir wechseln bewusst zwischen herausfordernden und angenehmen Erfahrungen. Diese behutsame Dosierung schützt vor Überwältigung und ermöglicht nachhaltige Integration.
4. Vervollständigung von Überlebensimpulsen
Das Nervensystem bekommt in sicherem Rahmen die Möglichkeit, das zu tun, was es damals nicht konnte: z. B. sich schützen, weglaufen, Nein sagen. Diese Impulse dürfen sich oft in kleinen, feinen Bewegungen ausdrücken – ein Zittern, eine Geste, ein Atemzug.
5. Integration
Am Ende der Sitzung wird das Erlebte bewusst integriert – über Sprache, Körperwahrnehmung und oft auch durch ein verändertes Gefühl im eigenen Sein: mehr Ruhe, mehr Kontakt, mehr Lebendigkeit.
FAQs
Häufige Fragen
Normal ist ein Mythos.
Ist das normal oder bin ich traumatisiert?
Nach Millionen von Jahren müsste man davon ausgehen, dass der Körper weiß, wie er mit Stress und Trauma umgehen soll. Das würde dem Körper auch bestimmt sehr gut gelingen, wenn wir ihm die Möglichkeit dazu geben würden. Wir haben ihm aber fast alle Möglichkeiten genommen.
Ausgehend davon, dass wir uns als Mensch von der Natur getrennt haben und wir fast alle einen absurden Lebensstil haben, ist es fast ein Wunder, wie toll unser Körper das alles schafft.
Die täglichen Stressoren, mit denen der Körper über eine beeindruckende Zeit klar kommt, reichen schon aus, um milde Traumasymptome zu entwickeln.
Wo unsere Vorfahren allerhöchstens ein paar Mal pro Woche bedrohliche Signale wahrgenommen haben, sind wir heute über unseren Lebensstil, die Welt-Ereignisse und Reizüberflutungen ständig in einer Art Dauer-Reaktion.
Ist das das richtige für dich?
Für wen ist Somatische Trauma-Arbeit geeignet?
Die Neuro-Somatische Trauma-Arbeit ist für Menschen jeden Alters geeignet, die unter den Folgen von Stress oder Trauma leiden – akut oder chronisch. Anwendungsbereiche sind u.a.:
- Unfälle, Stürze, Operationen
- Geburtstrauma (bei Mutter & Kind)
- Emotionale oder körperliche Gewalt
- Sexualisierte Gewalt
- Burnout, Erschöpfung, chronische Schmerzen
- Ängste, Panikattacken, Depression
- Bindungs- & Entwicklungstrauma
- Unbestimmte Körper- oder Seelenzustände
Die Neuro-Somatische Trauma-Arbeit kann sowohl begleitend zur Psychotherapie als auch eigenständig eingesetzt werden. Sie ersetzt keine medizinische Behandlung, kann aber hervorragend ergänzen.
Wie viele Sitzungen braucht man?
Das ist individuell verschieden. Manchmal genügen wenige Sitzungen zur Klärung eines Themas. Bei Entwicklungstrauma oder langjährigen Beschwerden kann eine kontinuierliche Begleitung sinnvoll sein.
Muss ich über traumatische Erlebnisse sprechen?
Nein. Ich arbeite körperbasiert und ressourcenorientiert. Es ist nicht nötig, traumatische Ereignisse im Detail zu erzählen oder wiederzuerleben.
Kann Somatische Trauma-Arbeit auch bei „kleinen“ Traumata helfen?
Unbedingt. Auch scheinbar „kleine“ Erfahrungen wie ein Sturz, eine übergriffige Bemerkung oder ein frühes Krankenhauserlebnis können im Nervensystem Spuren hinterlassen. Die Somatische Trauma-Arbeit erkennt auch diese Mikrotraumata an – und hilft beim Heilen.
Was ist der Unterschied zu klassischer Psychotherapie?
Somatische Trauma-Arbeit ist eine bottom-up Methode: Sie beginnt beim Körper und arbeitet von dort aus. Psychotherapie ist meist top-down: Sie arbeitet über das Denken, Fühlen und Sprechen. Beide Ansätze können sich wunderbar ergänzen.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Somatische Trauma-Arbeit wird sanft und dosiert angewendet. Dennoch kann es – wie bei jeder tiefen inneren Arbeit – zu vorübergehenden Reaktionen kommen: Müdigkeit, Träume, emotionale Bewegung. Diese sind Teil des natürlichen Regulationsprozesses und klingen meist schnell ab.
Ist Somatische Trauma-Arbeit wissenschaftlich fundiert?
Die Methode basiert auf modernen Erkenntnissen aus Neurobiologie, Polyvagaltheorie, Bindungsforschung und Embodiment-Forschung. Eine wachsende Zahl von Studien bestätigt ihre Wirksamkeit – besonders im Bereich Trauma und Stressregulation.
Dein Nervensystem spricht keine Worte. Es spricht eine somatische, non-verbale Sprache.
Um unserem Nervensystem dabei zu helfen klar zu kommen, müssen wir die Sprache des Nervensystems verstehen.
Heilung beginnt mit Verständnis.
Atem
Das Autonome Nervensystem (ANS) interpretiert, analysiert und verarbeitet Informationen von innen (Glaubenssätze, Überzeugungen) und aussen (Erlebnisse) 24/7. Die Atmung ist die erste und unmittelbare Reaktion auf die Interpretation des Autonomen Nervensystems: das Unbewusste.
Aktion
Nach der Interpretation, Analyse und Verarbeitung wird automatisch und unbewusst eine Handlung in die Wege geleitet, die in 2 Hauptkategorien fallen: sicher / nicht sicher. "Sicher" aktiviert das parasympathische System des ANS und "nicht sicher"aktiviert das sympathische System des ANS.
Gefühl
Je nach dem, ob der Parasympathikus oder Sympathikus aktiviert wurde, kommuniziert der Körper über Gefühle, die entweder Entspannung oder Stress erzeugen.
Emotion
Die Gefühle werden vom Verstand interpretiert und bestätigt und die Reaktion erfolgt. Die Schritte 1 bis 4 sind alle komplett unbewusst und irre schnell abgelaufen. Das erste, was du wenn überhaupt bewusst mitbekommst, sind subtile Gefühle oder eine Emotion.
Die 7 verschiedene Zustände des Autonomen Nervensystems selbst erkennen lernen
Das Wissen über die 7 verschiedenen Zustände des Autonomen Nervensystems alleine kann schon ein erstes Gefühl von Erleichterung erzeugen, weil dadurch ganz natürlich die Idee zu wachsen beginnt, dass man Einfluss auf diese Zustände haben kann. Du kannst nur verändern, was du sehen kannst. Der erste Schritt ist Erkennen. Durch verkörpertes Lernen (Embodied Learning) wird ein Prozess in Gang gesetzt, durch den du in deinem Leben mehr Leichtigkeit, Freude und Bedeutung empfinden kannst.
...in was für einem Zustand sich dein Autonomes Nervensystem momentan meistens befindet,
Ich erkläre dir die so genannte Neurozeption: das unbewusste Programm des Autonomen Nervensystems, um Sicherheit oder Gefahr zu erkennen und ich bringe dir die Interozeption bei: die Wahrnehmung innerer Signale des Körpers und wie du deine Zustände deines Autonomen Nervensystems selbst verändern kannst.
...wie du in diesen Zustand geraten bist,
Ich halte den Raum für dich und begleite dich beim Verstehen der Strategien deines Autonomen Nervensystems, die es entwickelt hat, um dich zu schützen. Trauma entsteht in Beziehungen und heilt in Beziehungen. Zusammen finden wir Schritt für Schritt einen sicheren Weg zurück in tiefe und sicher empfundene Verbundenheit mit Menschen und deinem Umfeld.
und wie du das ändern kannst.
Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du deinen inneren Zustand verändern kannst, indem du eine Verbindung nach innen aufbaust und die Kommunikation mit deinem Autonomen Nervensystems aufbaust und verfeinerst. Und wir finden zusammen einen Weg, wie du deine individuelle Co-regulation mit anderen und deinem Umfeld aufbauen kannst. Wir brauchen Beziehungen, um zu heilen.
Heilung beginnt mit dem Verständnis darüber, wie sicher oder unsicher du dich in deinem Körper fühlst.
Das, was am meisten heilt, ist echte Verbindung: zu dir selbst, zu anderen, zur Natur, zu Tieren, zum Leben. Im therapeutischen Kontext nennen wir das den Zugang zu einem ventral-vagalen Zustand. Dieser Zugang kann von jedem Menschen wieder erlernt oder erlernt werden. In Begleitung und Beziehung kann dieser Zustand vertieft, erweitert und verankert werden. Eine Begleitperson, die dir bei dieser Entwicklung hilft, muss diese Fähigkeit selbst in sich aktivieren und halten können, um dich gut begleiten zu können.
